Am Anfang seiner künstlerischen Tätigkeit schrieb Cohen Gedichte und Romane, und obwohl als Dichter anerkannt, konnte er damit aber kaum seinen Lebensunterhalt bestreiten. Mit der Vertonung seiner Texte kam auch der Erfolg.
Was könnte besser in das Programm eines Literaturvereins passen, als ein literarisch-musikalisches Konzert!
Nach der Begrüßung griff Görtz gleich zur Gitarre und zog mit seiner angenehmen und warmen Bassstimme die Aufmerksamkeit der Zuhörer auf sich. Wie auch Cohen sieht er sich als ein „Mischwesen“: ein Singer-Songwriter, der in seinen Liedern die Verschmelzung von Lyrik und Musik erstrebt. Mit zahlreichen Anekdoten und interessanten Informationen aus dem Leben Cohens und zur Entstehung der vorgetragenen Lieder leitete er von einem Titel zum nächsten. Auf der Playlist standen neben zwei eigenen Kompositionen 18 Songs von Cohen, darunter so bekannte wie „Suzanne“, „Sisters of Mercy“, „Chelsea Hotel“ und zum Abschluss natürlich auch das vielfach gecoverte „Hallelujah“. An den ursprünglich 80 Strophen dieses Liedes habe Cohen fünf Jahre gearbeitet, bevor er die endgültige Version mit vier Strophen schuf.
In der Pause des gut zweistündigen Programms bot Carsten Freichel vom Kulturverein „Alte Kirche Bürgeln“ Getränke an. Das wurde von den Gästen gerne angenommen, und man unterhielt sich in lockerer Atmosphäre, vielfach auch über die eigenen Erinnerungen und Begegnungen mit der Musik Cohens.
Das Publikum bedankte sich mit kräftigem Applaus für den kurzweiligen Abend, und Sven Görz spielte als Zugabe „So long, Marianne“, Cohens Lied zum Abschied von seiner norwegischen Lebensgefährtin Marianne.
Die Veranstaltung organisierte der Literaturverein „Zwei Raben: Literatur in Oberhessen e.V.“ in Kooperation mit den Kulturvereinen „Alte Kirche Bürgeln e.V.“ und „Kulturelle Aktion Marburg – Strömungen e.V.“.
Text: Else Funke, Regine Hommel / Fotos: Regine Hommel, Dieter Wagner