Marcus Braun zieht am 15. September für drei Monate in die Autorenresidenz im Ubbelohde Haus in Goßfelden ein. Damit lebt und arbeitet nach Marion Poschmann und Christoph Peters der dritte Stipendiat des Vereins „Zwei Raben: Literatur in Oberhessen“ in der großzügig geschnittenen Atelierwohnung mit Blick ins Lahntal.
1971 an der Mosel geboren und ist Braun zunächst mit Theaterstücken, dann aber vor allem mit Romanen bekannt geworden, unter anderem Delhi (1999), Nadiana (2000) und jüngst Der letzte Buddha (2017). Seit 2015 arbeitet er auch als Maler.
Die Jury des Autorenstipendiums ist vom halsbrecherisch virtuosen Erzählen beeindruckt. „Sichtlich vom französischen Surrealismus und den Verfahren der Moderne geprägt, stellen seine Romane unsere Wahrnehmungen ebenso wie unsere Erwartungen auf die Probe. Seine Bücher richten ihren Blick ebenso auf uns, seine Leser“, so heißt es in der Begründung für die Auswahl Marcus Brauns.
Sein erzählerisches Talent beeindruckte ebenso die Jury des Wolfgang-Koeppen-Preises der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, für den er in 2020 ausgezeichnet wurde.
Mit Unterstützung des Landkreises Marburg-Biedenkopf, der Gemeinde Lahntal und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst vergibt der Verein jährlich zwei Aufenthaltsstipendien für Schriftsteller im ehemaligen Atelier- und Wohnhaus des Malers Otto Ubbelohdes in Goßfelden bei Marburg. Es wird erwartet, dass die Autoren und Autorinnen während der Zeit in Goßfelden mit dem Werk Otto Ubbelohdes und der historisch-ästhetischen Situation des Atelierhauses auf dem Lande in einen künstlerischen Dialog treten.