Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Literaturfrühling Marburg-Biedenkopf“ organisierte der Verein „Zwei Raben“ am 6. Juni in der Gemeindebücherei Goßfelden eine Lesung mit Bettina Hartz.
Die Vereinsvorsitzende Erika Schellenberger hieß die 35 Gäste herzlich willkommen und stellte ihnen die Autorin vor.
Bettina Hartz präsentierte an diesem Abend zwei ihrer Texte. Den Anfang machte ein exklusiv für den Literaturverein verfasster Text, der während Hartz‘ Aufenthalt im Ubbelohde-Haus entstand. Dieser beschäftigt sich mit dem Leben des Malers Ubbelohde und seiner Frau Hanna.
Hartz schwärmte von ihrem Aufenthalt in der Autorenresidenz. Insbesondere der Bienengarten und die Wiese am Haus erwiesen sich für die Autorin als Quelle der Inspiration. Obwohl sie keine tiefe Verbundenheit mit Ubbelohdes Kunst verspürt habe, ergab sich im anschließenden Gespräch ein interessanter Dialog über unterschiedliche Ansichten zur Kunst des Malers, der fortgesetzt werden sollte.
Im zweiten Teil der Lesung nahm Erika Schellenberger einleitend Bezug auf den Bewerbungstext von Bettina Hartz für das Stipendium, in dem sie unter anderem die Frage in den Raum stellte, wie wir unsere Energie darauf verwenden können, unser eigenes kleines Universum zusammenzuhalten, während wir gleichzeitig außerhalb unserer Haustür die Grundlagen menschlichen Lebens zerstören. Hartz betonte, dass sie in ihrem Schreiben einen Weg gefunden habe, mit diesen Gegensätzen umzugehen. Ihr zweiter Roman, der derzeit entsteht und aus dem sie einen Auszug vorstellte, erkundet die Vorstellung einer Wellt ohne Menschen, jedoch nicht im Rahmen eines Science-Fiction-Romans. Die Menschheit befinde sich an einem Wendepunkt, betonte sie, und man könne sowohl nach vorne als auch zurückblicken.
Die Besucher verfolgten die Lesung und die anschließenden Erläuterungen mit großem Interesse und belohnten Bettina Hartz mit viel Applaus für ihre Präsentation. Im Anschluss an die Lesung und das Gespräch bot sich den Gästen die Gelegenheit, sich bei Wein und Snacks sowohl mit der Autorin als auch untereinander auszutauschen. Diese Möglichkeit wurde von den Anwesenden gerne genutzt.