Zwei Raben:

Autorenstipendium im Ubbelohde-Haus

Autorenstipendium in 2024


Es wird erwartet, dass sie während der Zeit in Goßfelden ihre Arbeit in einer Lesung öffentlich vorstellen. Die Stipendiaten dürfen sich mit dem Werk Otto Ubbelohdes und der besonderen historisch-ästhetischen Situation des Atelierhauses in seiner Landschaft auseinandersetzen. Dies ist aber keine Bedingung. Zum Abschluss erbittet der Verein einen kurzen literarischen Text.

Die Frist für die Einreichung der Texte für das Autorenstipendium läuft vom 1. August 2023 und endet am 30. Oktober 2023

Zeiten für die Stipendien im Ubbelohde-Haus:


Stipendium I 01.06.2024 – 30.08.2024

Stipendium II 01.09.2024 – 01.12.2024

Bewerbung für das Autorenstipendium


Der Verein Zwei Raben: Literatur in Oberhessen vergibt in Kooperation mit der Otto-Ubbelohde-Stiftung jährlich zwei Aufenthaltsstipendien im ehemaligen Atelier- und Wohnhaus des Malers Otto Ubbelohde in Goßfelden bei Marburg.

Das Projekt wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.

Deutschsprachige Schriftsteller aller Sparten, die mindestens zwei Buchveröffentlichungen in Publikumsverlagen vorzuweisen haben, sind eingeladen, in einer großzügigen Wohnung im ersten Stock des Hauses mit Blick ins Lahntal und ausgestattet mit einem monatlichen Salär von 2.500€ für ein Vierteljahr zu leben und zu arbeiten. Es wird erwartet, dass sie während der Zeit in Goßfelden ihre Arbeit in einer Lesung öffentlich vorstellen und sich mit dem Werk Otto Ubbelohdes und der besonderen historisch-ästhetischen Situation des Atelierhauses in seiner Landschaft auseinandersetzen. Zum Abschluss erbittet der Verein einen kurzen literarischen Text.

Bewerbungsformular

Herzlich willkommen Iris Wolff


Die siebte Stipendiatin Iris Wolff hat die Künstlerwohnung im Ubbelohde-Haus bezogen. Die in Herrmannstadt (Sibiu) geborene Autorin lebt seit 1985 in Deutschland. Nach dem Studium der Germanistik, Religionswissenschaft und Grafik & Malerei in Marburg/Lahn, arbeitete sie lange Zeit als Mitarbeiterin des Deutschen Literaturarchivs Marbach und als Dozentin für Kunst- und Kulturvermittlung. Sie lebt als freie Schriftstellerin in Freiburg im Breisgau.

​Paul-Henri Campbell zieht in die Autorenresidenz ein


Am Nachmittag des 15. März bezog der junge Lyriker und Essayist Paul-Henri Campbell die Künstlerwohnung im Otto-Ubbelohde-Haus.

Der Regen sorgte dafür, sodass der Empfang nicht wie bisher am Steintisch auf der Wiese stattfinden konnte. Mitglieder des Literaturvereins und der Ubbelohde-Stiftung begrüßten Campbell und seine Freundin, die Künstlerin Tamara Stajner daher im Atelier des Ubbelohde-Hauses.

Dies war auch eine schöne Gelegenheit, den Autor gleich zu Beginn seines Aufenthalts in Goßfelden mit der Geschichte des Hauses vertraut zu machen. Ludwig Rinn, Vorsitzender der Ubbelohde-Stiftung und Vereinsmitglied, erläuterte die Besonderheiten des Hauses und des Museums.

Nach den Begrüßungsansprachen der Vereinsvorsitzenden Dr. Erika Schellenberger und des Fachdienstleiters Kultur und Sport des Landkreises Marburg-Biedenkopf Dr. Markus Morr gab Paul-Henri Campbell den Gästen schon einen kleinen Einblick in seine literarische Arbeit. Er las einige Gedichte aus seinen Lyrikbänden „nach den narkosen“ und aus dem aktuell im Verlag Wunderhorn erschienen Sammlung „innere organe“.

Während der anschließenden geselligen Runde bei Kuchen, Schnittchen und Getränken kam es zu einem interessanten und lebhaften Gedankenaustausch. Campbell, der sich literarisch auch mit der Lahn und der sie umgebenden Landschaft auseinandersetzt, kennt diesen Teil des Flusses, in dem er jetzt drei Monate in unmittelbarer Nachbarschaft leben wird, noch nicht. Er ist gespannt auf die Interviews, die er hier mit den Menschen in Goßfelden und Umgebung führen will und ihn interessiert besonders, was der 24. Februar 2022, der Kriegsausbruch in der Ukraine, mit den Menschen hier gemacht hat.

Wir freuen uns über das große Interesse des Autors am Ubbelohde-Haus und der oberhessischen Flusslandschaft der Lahn.

Autorenstipendien vergeben an Paul-Henri Campbell und Iris Wolff


Otto-Ubbelohde-Stipendium 2022 des Vereins Zwei Raben: Literatur in Oberhessen an Paul-Henri Campbell und Iris Wolff

Seit 2019 ist das ehemalige Atelier- und Wohnhaus des Malers Otto Ubbelohde in Goßfelden bei Marburg Autorenresidenz. Der Verein Zwei Raben: Literatur in Oberhessen vergibt mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, des Landkreises Marburg-Biedenkopf und der Gemeinde Lahntal jährlich zwei dreimonatige Aufenthaltsstipendien, die mit 7.500 Euro dotiert sind und Schriftstellerinnen und Schriftstellern eine großzügige Wohnung mit Blick ins Lahntal zur Verfügung stellen.

In diesem Jahr hat der Verein aus sechzig Bewerbungen Paul-Henri Campbell und Iris Wolff ausgewählt. Der Jury unter dem Vorsitz Thomas Hettches gehörten die Autorin Alissa Walser, der Literaturkritiker Christoph Schröder, Erika Schellenberger, Vorsitzende des Vereins Zwei Raben: Literatur in Oberhessen, und Ludwig Rinn an, Vorsitzender der Otto-Ubbelohde-Stiftung.

Aus der Begründung der Jury:

Der in Boston geborene und bilingual schreibende Paul-Henri Campbell gehört seit seinem Gedichtband "nach den narkosen“ von 2017 zu den interessantesten Stimmen gegenwärtiger Lyrik. Die Themen des herzleidenden Campbell sind Krankheit und Selbstbestimmung, die er in seinen Gedichten und Essays auf beeindruckende Weise in literarische Fragen nach unseren brüchigen Ordnungen von Sprache und Kultur, von Ordnung und Körper übersetzt.

„Die Unschärfe der Welt, 2020 mit zahlreichen Preisen bedacht, hat Iris Wolff einem großen Publikum bekannt gemacht. Vor dem Hintergrund der eigenen Familiengeschichte einer deutschsprachigen Minderheit im ehemals kommunistischen Rumänien, verbinden ihre Romane auf virtuose Weise das Dokumentarische mit poetischer Eleganz.

Paul-Henri Campbell hat als Mitarbeiter des Diözesanmuseums Limburg die Lahn kennengelernt, an der auch das Otto-Ubbelohde-Haus liegt, und möchte sich während seines Stipendiums März – Juni 2022 mit dieser Flusslandschaft in erzählenden Essays auseinandersetzen. Auch Iris Wolff hat einen Bezug zur Region. Nach der Auswanderung der Familie aus Siebenbürgen hat sie in Marburg studiert und kennt das künstlerische Werk Otto Ubbelohdes seitdem. Sie freut sich darauf, September – Dezember 2022 in Goßfelden „eine vertraute Landschaft schreibend und zeichnend neu zu entdecken.“

Der Verein Zwei Raben: Literatur in Oberhessen, gegründet von der Marburger Germanistin Erika Schellenberger, dem Schriftsteller Thomas Hettche und dem Kunstsammler Ludwig Rinn, hat es sich zum Ziel gesetzt, die Region zwischen Lahn und Ohm, von der schon Rainer Maria Rilke schwärmte und in der Peter Kurzeck und Paulus Böhmer lebten, wieder stärker ins literarische Bewusstsein bringen. Bisherige Stipendiaten waren Marion Poschmann, Christoph Peters, Marcus Braun, Sandra Burkhardt und Olga Martynova. Texte, die in Goßfelden entstanden, sind 2020 unter dem Titel „Rabenbetrachtungen - Notizen aus dem Ubbelohde-Haus“ im Verlag „Das Wunderhorn“, Heidelberg, erschienen.

Sandra Burkhardt hat die Künstlerwohnung bezogen


Sandra Burkhardt wurde im kleinen Kreis begrüßt. Am Bahnhof von Goßfelden wurde sie am Nachmittag von Frau Dr. Schellenberger und Karl Heinz Görmar abgeholt. Das Wetter hat mitgespielt und so hatte die Schriftstellerin die Gelegenheit, auf der Wiese vor dem Ubbelohde-Haus mit Blick auf die vielen blühenden Schneeglöckchen und Krokusse einige Vereinsmitglieder bei einem Picknick auf Abstand kennenzulernen.

Sandra Burkhardt zeigte sich von der Künstlerwohnung sehr angetan: „Wow!“, sagte sie spontan. Sie freue sich auf ihre drei Monate in Goßfelden.

Foto (c) Karl Heinz Görmer

Zwei Raben: Literatur in Oberhessen vergibt in 2021 Autorenstipendien an Olga Martynova und Sandra Burkhardt


„Wir sehen die Gegenwart gar nicht. Noch nicht.“ (Olga Martynova)

Der Verein Zwei Raben: Literatur in Oberhessen vergibt in Kooperation mit der Ubbelohde-Stiftung in 2021 erneut zwei Aufenthaltsstipendien, diesmal an die Schriftstellerinnen Sandra Burkhardt (März-Juni) und Olga Martynova (September-Dezember). Die Autorinnen können sich auf jeweils drei Monate Leben und Arbeiten im Ubbelohde-Haus in Goßfelden bei Marburg freuen. Sie erhalten in der Zeit ein monatliches Salär von 2.500 €.

„Wir haben wieder knapp 80 Bewerbungen für das Autorenstipendium erhalten. Es waren Texte von hoher literarischer Qualität darunter, insofern fiel die Auswahl schwer. Aber ich freue mich, dass wir uns für eine so renommierte Autorin wie Olga Martynova und einen neu aufgehenden Stern am Lyrikhimmel, nämlich Sandra Burkhardt, entschieden haben und diese beiden Stipendien vergeben dürfen.“, sagte die Vorsitzende des Vereins Zwei Raben, Dr. Erika Schellenberger, nach der Entscheidung der Jury. Der Jury gehörten in diesem Jahr Ludwig Rinn, Dr. Erika Schellenberger, Dr. Gabriela Ociepa, Silke Scheuermann, Dr. Thomas Hettche und Prof. Dr. Klaus Reichert an:

In der Begründung der Jury heißt es:

Der auf Russisch wie auf Deutsch schreibenden Olga Martynova geht es um eine Durchdringung unserer komplexen Wirklichkeit aus der Kenntnis literarischer Traditionen heraus, die sie in ihrer Jugend in Petersburg erworben hat. Ihre Gedichte und Romane („Der Engelherd“, 2016) sind Versuchsanordnungen, die auf der Eigengesetzlichkeit eines poetischen Weltzugangs bestehen. Ihre Essays, die u.a. in FAZ, NZZ und DIE ZEIT erscheinen - zuletzt gesammelt: „Über die Dummheit der Stunde“ (2018) - sind so brillante wie streitbare Kommentare zur Gegenwart. Das neue Romanprojekt der Bachmann-Preisträgerin hat die Jury auf Anhieb überzeugt.

Sandra Burkhardt, geboren 1992, beeindruckte die Jury mit Gedichten zu Natur und Selbstfindung, die zeitgenössisch-drängende Themen und Fragestellungen behandelten und gleichzeitig von formaler Sicherheit zeugten. Insbesondere in ihrem Anspielen auf die Traditionen der Hymne wendet sich die Autorin mutig vom modernen Paradigma der poetischen Verdichtung und Verknappung ab und zeigt ihr Sprachgefühl in weit schwingenden, poetischen Bögen. Mit dem Stipendium für 2021 unterstützt der Verein Zwei Raben die junge Autorin, deren Debüt „wer A sagt“, 2018 im Verlag Gutleut in Frankfurt erschien, bei der Fertigstellung ihres zweiten Gedichtbandes.

September bis Dezember 2020


Marcus Braun lebte und arbeitete vom 15.9. bis 15.12.2020 im Ubbelohde-Haus in Goßfelden.
Marcus Braun hat die Jury „durch sein halsbrecherisch virtuoses Erzählen beeindruckt. Sichtlich vom französischen Surrealismus und den Verfahren der Moderne geprägt, stellen seine Romane unsere Wahrnehmungen ebenso wie unsere Erwartungen auf die Probe. Seine Bücher richten ihren Blick auf uns Leser, so unverwandt, wie die Augen der Gorillas uns in seinen Bildern ansehen".

März bis Juni 2020


Christoph Pters (c) Luchterhand Verlag

Christoph Peters lebte und arbeitete vom 15.3. bis 15.6. 2020 im Ubbelohde-Haus.

Der Jury nach ist „Christoph Peters' Prosa von seinem besonderen Zugang zur bildenden Kunst beeinflusst. Geprägt vom Niederrhein und Joseph Beuys, nähert er sich allen Künsten, ob der Malerei oder asiatischer Keramik, mit der Frage nach den Valenzen von Sinn in den unterschiedlichen Kulturen. Wobei Peters selbst ein Wanderer zwischen den Kulturen ist, wie es wenige in der deutschen Literatur gibt. In einem katholischen Internat erzogen, vom Islam beeinflusst, offen für die Abstraktionen des Buddhismus, bilden seine Romane diese Suchbewegung auf ebenso welthaltige wie kluge Weise ab.“ Die Jury ist gespannt, welche Funde er auf seiner Expedition nach Oberhessen machen wird.

1966 in Kalkar am Niederrhein geboren, hat Christoph Peters in Karlsruhe Malerei studiert und gehört seit seinem Debüt, dem Erzählungsband Stadtlandfluß von 1999, zu den produktivsten deutschen Erzählern. Ausgezeichnet unter anderem mit dem aspekte-Literaturpreis, dem Düsseldorfer Literaturpreis, dem Rheingau-Literaturpreis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis. Zuletzt erschien von ihm der Roman Das Jahr der Katze (2018).

September - November 2019


Marion Poschmann © Frank Mädler

Marion Poschmann, 1969 in Essen geboren, veröffentlicht seit 2002 Gedichte und Prosa, zuletzt erschien ihr Roman Die Kieferninseln, der 2019 auf der Shortlist des Man Booker International Prize stand. Sie wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Peter-Huchel-Preis (2011), dem Wilhelm Raabe-Preis (2013) und dem Deutschen Preis für Natural Writing (2017). Marion Poschmann hat in Bonn und Berlin Philosophie und Germanistik studiert und lebt in Berlin.

Aus der Begründung der Jury: Marion Poschmann gehört spätestens seit ihrem Gedichtband "Grund zu Schafen“ zu den prägnantesten Stimmen einer Generation, die das Naturgedicht in aufsehenswerter Weise erneuert hat. In einem ganz eigenen Ton rationaler Hingegebenheit oder schwärmerischer Genauigkeit entwirft Marion Poschmann in ihren Gedichten wie in ihren Romanen Räume der Wahrnehmung, die den Leser zu Expeditionen in eine neu gesehene Welt wie in das eigene Innere verlocken.